Die Sonne schien und verbreitete eine sehr angenehme Temperatur von ca. 23°C, als ich langsam durch den Stadtpark schlenderte, der wie so ziemlich alles hier penibel ordentlich gehalten wurde. Ich verengte meine Augen ein kleines bisschen aufgrund der blendenden Sonne, während mein Blick forschend jeden kleinen Winkel des Parks und jede einzelne Person, die hier promenierte, identifizierte. Ziemlich exakt 4 Tage war es her, seit ich in Monaco eingetroffen war, und wenn ich wirklich ehrlich zu mir selbst war, fühlte ich mich noch immer wie eine blanke Fremde. Vermutlich war ich das auch. Ich hatte meinen neuen Job bei der wohl erhebensten Familie in diesem Ort, den Van de Vinz, bereits angetreten, und natürlich verdiente ich ausgesprochen gut, und zu einem weiteren Vorteil hatte ich eine Wohnung bekommen, die im Vergleich zum Rest hier sicher ein wenig ärmlich war, für meine Verhältnisse aber schon ein Luxuspenthouse darstellte. Eigentlich musste ich mich nicht beklagen. Die Van de Vinz waren alles in allem sehr angenehme Leute und ich war hier doch relativ weit weg von Los Angeles, also lagen mir schon die perfekten Grundlagen für ein neues Leben, und das war ja mein Ziel. Trotzdem hatte ich das unbestimmte Gefühl, dass ich für immer eine Fremde bleiben würde. Ich hatte niemals viel Geld gehabt, ich hatte schon immer um jeden Cent kämpfen müssen, und hier schwammen sie nur so in Gold und Silber. Sicher, ich gehörte nicht zu der pessimistischen Sorte, aber eine große Optimistin war ich auch nicht. Ich erreichte einen übergroßen Brunnen und setzte mich langsam auf den Rand, erwischte mich aber selbst dabei, wie ich nur widerspenstig meine Hände auf den spiegelglatten Stein legte. Ich zog den Reißverschluss meiner Jacke auf und legte sie rechts neben mir ab, ehe ich ein wenig die Augen schloss und versuchte, mich einfach in der Ruhe und dem Sonnenschein, der auf mein Gesicht fiel, zu entspannen.